Die großen Mais-Monokulturen rund um Biogasanlagen rufen zunehmend Besorgnis hervor, nicht nur bei Naturschützern, sondern auch bei Anwohnern. Das hat jetzt auch der Fachverband Biogas unter dem Druck zahlreicher Bürgerinitiativen erkannt und setzt auf die zunehmende Verbreitung von Blühstreifen an Ackerrändern, um die Akzeptanz zu erhöhen.
Es wurden unter anderem formelle Erleichterungen zur Einrichtung solcher Streifen in einigen Bundesländern geschaffen und ein Fotowettbewerb um den schönsten Blühstreifen initiiert (weitere Informationen dazu hier).
Neben den positiven ökologischen Effekten solcher Streifen (Bienenweide, Winterlebensraum, Rückzugsfläche, Erosionsschutz u. a.) steht im Projekt vor allem die Rolle als "Bejagungsschneise" im Vordergrund. Im Klartext: die Streifen sollen es Jägern erleichtern, die hohen Schwarzwildbestände in Maisfeldern zu kontrollieren.
Letztendlich stellt die Maßnahme damit ein Instrument zur Erhaltung der aktuellen Agrarstruktur (großflächige, industrielle Landwirtschaft) dar und zielt eindeutig nicht auf die Umstellung hin zu kleineren, extensiveren und nachhaltigeren Wirtschaftsweisen. Ein großer Wandel wird durch das Vorhaben daher sicherlich nicht eingeleitet, trotzdem ist jede blühende Fläche in den Agrarwüsten rund um große Biogas- und Viehhaltungsbetriebe sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung.
Bildquelle: Stiftung Rheinische Kulturlandschaft