Erstes demontierbares und wiederverwendbares Wärmedämmverbundsystem
Eines der wesentlichen Probleme beim zunehmenden Einsatz von Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) ist die Entsorgung am Ende der Lebensdauer. Diese Systeme bestehen nämlich aus vielen verschiedenen Komponenten (Kleber, Armierung, Dämmstoff, Dübel, Putze usw.), welche beim Aufbau quasi untrennbar miteinander verbunden werden. Eine sortenreine Trennung bei der Demontage und damit eine sinnvolle Wiederverwertung ist deshalb – wie bei allen Verbundwerkstoffen – nicht möglich, es bleibt nur die Deponierung oder Verbrennung.

Angesichts steigender Anforderungen an den Energiebedarf von Gebäuden gewinnt die Dämmung aller Bauteile immer mehr an Bedeutung. Dabei wird ein Großteil aller umgesetzten Maßnahmen mit synthetischen Produkten (Polystyrol und andere Kunststoffschäume, Mineralwolle u. ä.) umgesetzt. In fast allen Fällen ist eine Dämmung aber auch durch den Einsatz von natürlichen bzw. naturnahen Baustoffen möglich. Dazu gehören zum Beispiel Holzfaser-Matten, Kork, Wolle, Faserpflanzen wie Hanf und Flachs, Stroh, Schilf, Zellulose, aber auch mineralische Produkte wie Blähton oder Perlite. Wurden diese Stoffe vormals oft lose bzw.
Wer die Dämmung einer Fassade mit Baustrohballen einmal hautnah erleben und selber mitmachen möchte, hat von Mitte August bis Mitte September in Taucha bei Leipzig die Gelegenheit dazu. Unter fachkundiger Anleitung werden hier zunächst zwei Fassadenseiten eines alten Wohnhauses mit Baustrohballen gedämmt, verkleidet und verputzt. Zur Anwendung kommt dabei eine sogenannte CUT-Konstruktion, bei der die Ballen in eine vorher errichtete Holzkonstruktion eingepasst, verspannt und verkleidet werden. Der Vierseithof wird vom gemeinnützigen Verein "Werkstatt für nachhaltiges Leben und Arbeiten" genutzt, erhalten und Instand gesetzt.
Bei der Sanierung eines bestehenen Hauses stellt sich oft die Frage, ob die Außenwände gedämmt werden sollen oder nicht. Der Anblick von 60 Zentimeter dicken, massiven Ziegel- oder Lehmwändenlässt das Anbringen eineriger Zentimeter zusätzlicher Dämmmaterialien häufig unnötig und wirkungslos erscheinen. Aber ist das wirklich so? Um diese Frage korrekt zu beantworten, muss man sich zunächst darüber klar werden, welches energetische Güte bei der Sanierung erreicht werden soll. Oftmals geben rechtliche Bestimmungen (wie etwa die Energieeinsparverordung) oder Kreditgeber hier klare Vorgaben. Entscheidende Größe für die Berechnung ist die Wärmeleitfähigkeit (oft auch "Lambda-Wert" genannt) der verwendeten Baumaterialien.