Die amerikanische Firma ECOVATIVE hat eine nachwachsende Alternative zu Kunststoffschäumen - wie zum Beispiel Polystyrol - entwickelt. Grundsubstrat des Materials sind verschiedene faserige Bioabfälle wie Sägespäne oder Strohteile. Dieses wird mit einer speziellen Pilzkultur versetzt, im Anschluss erfolgt ein Wachstum über einen Zeitraum von einer bis mehreren Wochen. Über Substrat und Wachstumsbedingungen lassen sich die Eigenschaften des Materials auf den geplanten Verwendungszweck einstellen. Möglich sind bisher Verpackungsmaterialien (etwa Weinflaschen), Türfüllungen, Sitzschalen, aber auch Verbundwerkstoffe mit Geweben oder Holz ohne Verwendung zusätzlicher Kleber.
Eine unabhängig zertifizierte Lebenszyklusanalyse ("Ökobilanz") steht bislang aus, ist aber in nächster Zukunft geplant. Es sind aber auch so deutliche Umweltvorteile gegenüber konventionellen Produkten zu erwarten, da die Herstellung ohne große Energiemengen, giftige Chemikalien und Erdölprodukte auskommt. Außerdem ist das Material innerhalb überschaubarer Zeiträume (ein bis mehrere Jahre) kompostierbar.
Hierin liegt allerdings auch begründet, dass das Material nicht in allen Anwendungsgebieten fossile Werkstoffe ersetzen kann. Kritisch wird es immer dann, wenn es auf Beständigkeit und Wasserfestigkeit ankommt (eben das Gegenteil von Kompostierbarkeit). Als Beispiel genannt sein sollen Außendämmungen von Dächern mit Wänden mit extrudierten Kunststoffschäumen ("Polydur"). Auf diesen Gebieten könnten allerdings entsprechende Verbundsysteme interessante Lösungen bieten.