Untersuchungen des Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) zeigen, dass die ökologische Bewirtschaftung von Ackerland auf vielfältige Weise zum Klimaschutz beiträgt.
Zunächst werden die Aufwendungen zur Produktion von Düngemitteln (vor allem Stickstoffdünger) eingespart. Der Ökolandwirt erzielt hohe Pflanzenerträge durch Nutzung von organischen Reststoffen. Zur Düngung werden kompostierte Ernterückstände und tierische Dünger eingesetzt. Dadurch werden pro Hektar je nach Kultur 50 bis 150 Kilogramm synthetische Stickstoffdünger eingespart.
Weiterhin erhöhen ökologisch wirtschaftende Bauern mit ihren Anbaumethoden die Bodenfruchtbarkeit und den Humusgehalt der Böden. Dabei wird das schädliche Klimagas CO2 in die Biomasse des Bodens zurückgebunden. Langjährige Studien aus der Schweiz zeigen, dass im Vergleich zu anderen Landwirtschaftsmethoden (konventionell, integriert) im Ökolandbau 12 bis 15 Prozent mehr Kohlenstoff im Boden angereichert wird.
Nach Angaben von Manuel Amador von der Corporación Educativa para el Desarollo Costarricense (CEDECO) zeigen mehrere Fallbeispiele, dass die ökologische Landwirtschaft besonders in Schwellen- und Entwicklungsländern wie Costa Rica, Kuba und Brasilien wirksam zur Reduktion von schädlichen Klimagasen beiträgt.
Jan Verhagen von der Universität Wageningen in den Niederlanden erforscht Möglichkeiten, wie die Landwirtschaft auf internationaler Ebene in ein Nach-Kyoto-Abkommen einbezogen werden könnte. Ein Bonus-Malus-System müsste im Rahmen einer wirksamen Klimapolitik den Ökolandbau fördern.
FiBL arbeitet zusammen mit verschiedenen Partnerorganisationen am Aufbau eines globalen CO2-Projektes. Nach Angaben von Salvador Garibay soll dieses Projekt den Beitrag der biologischen Landwirtschaft zur Milderung des Klimawandels genauer erforschen, die Aufklärung über diese Zusammenhänge voranbringen und die Ökolandwirtschaft in den internationalen "ökologischen Lenkungsmechanismus" (Clean Development Mechanism CDM) einbinden.
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