Holzheizungen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Als Brennstoff können Holzpellets, Hackschnitzel oder Stückholz (Holzscheite) verwendet werden. Beschäftigt man sich mit aktuellen Stückholzfeuerungen, stößt man unweigerlich auf den Begriff „Scheitholz-Vergaser“. Was damit gemeint ist, ist oft nicht bekannt, ich möchte hier kurz das Prinzip erklären.
Bei einer „Holzvergaserheizung“ handelt es sich im Prinzip um eine Verbrennung, welche in zwei räumlich voneinander getrennten Stufen abläuft. In der ersten Stufe wird weniger Luft zugeführt, als für eine vollständige Umwandlung der Holzscheite benötigt werden würde. Die Verbrennung läuft also unvollständig ab, und es entsteht ein brennbares Gas (das sogenannte „Holzgas“ oder „Produktgas“). Man kann sich die erste Stufe also anschaulich als einem Holzofen oder auch ein Lagerfeuer vorstellen, dem zuwenig Luft zugeführt wird. In einer zweiten Stufe wird dem entstandenen Gas nun in einem optimierten Brennraum eine genau berechnete, optimale Luftmenge zugemischt, so dass es vollständig und sehr sauber verbrennt.
Das zweistufige Prinzip hat den Vorteil, dass Brennstoff (das entstandene Gas) und Luft optimal vermischt werden können. Die Verbrennung läuft also viel sauberer ab, als das bei einstufigen Systemen möglich ist, und die Wirkungsgrade der Anlage sind höher. Deshalb hat es sich bei Stückholzheizungen durchgesetzt.
Voraussetzung für eine gute Funktion sind eine gute Holzqualität (trocken, ohne Störstoffe) und gute Mess- und Regeltechnik der Anlage. Da die Verbrennung der eingelegten Holzmenge immer vollständig ablaufen muss, der Wärmebedarf im Haus aber stetig schwankt, muss die anfallende Wärme gespeichert werden können. Diese Funktion übernimmt ein sogenannter Pufferspeicher, welcher zu jedem Scheitholzvergaser dazugehört.
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Neben der hier beschriebenen Anwendung zur Wohnungsheizung kann das in der ersten Stufe entstandene „Holzgas“ auch direkt in dafür geeigneten Motoren verbrannt werden, was die Basis für Stromerzeugung oder Antrieb von Fahrzeugen sein kann.
Bildquelle: Wolfgang Ruthner/pixelio.de