Warum sollte Brennholz immer trocken sein?

Veröffentlicht: 17.02.2016

BrennholzstapelEgal, ob Scheitholzvergaser, Kamin oder Küchenhexe: Brennholz sollte immer gut getrocknet sein, bevor es in einer Heizungsanlage verwendet wird. Dafür sprechen verschiedene Gründe. Zunächst einmal muss bedacht werden, dass das im Holz enthaltene Wasser bei der Verbrennung in Wasserdampf umgewandelt werden muss, welcher dann mit dem Abgas abgeführt wird. Dazu ist eine erhebliche Menge Wärmeenergie nötig, wie jeder weiß, der schon einmal einen Topf Wasser auf einem Kocher erwärmt hat. Diese Wärme steht dann nicht mehr für Heizzwecke zur Verfügung, die Effizienz der Anlage sinkt drastisch. Somit ist auch eine größere Holzmenge zur Wärmeversorgung vonnöten.

Weiter stören große Wassermengen im Verbrennungsraum auch die Verbrennungsprozesse, was zu einem erhöhten Aufkommen an Ruß, Staub, Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffen infolge unvollständiger Umsetzungsreaktionen führt. Daraus resultieren Geruchsbelästigungen, eventuelle Probleme bei der Einhaltung von Abgaswerten, aber auch erhöhter Verschleiß und Wartungsaufwand an der Anlage, zum Beispiel infolge Kondensatbildung im Kesselraum oder an Wärmetauscherelementen.

Um diese ProblemeDiagramm Holzfeuchte zu vermeiden, ist eine gute Trocknung von Brennholz essenziell. Frisch geschlagenes Holz sollte gespalten und locker gestapelt an einem trockenen, luftigen und vor Feuchtigkeit geschützten Platz zumindest zwei Sommer lang trocknen können. Eine Brennholzfeuchte von 15 Prozent ist optimal, mehr als 25 Prozent sind nicht akzeptabel. Die Holzfeuchte kann mit geeigneten Messgeräten (Einstichsonden) schnell und unkompliziert gemessen werden und so zum Beispiel eine Holzlieferung bei Eintreffen kontrolliert werden.

Neben der Holzfeuchte gibt es einen weiteren Kennwert, den Wassergehalt. Dieser wird im Lobor über den Masseverlust bei Trocknung bestimmt und bezieht sich auf das Ausgangsgewicht: Wenn zum Beispiel von 100 Gramm Holz nach der Trock­nung 80 Gramm übrig bleiben, errechnet sich ein Wasser­gehalt von 20 Prozent – bezogen auf das Anfangs­gewicht. Die Holz­feuchte bezieht sich hingegen auf das Endgewicht: Im Beispiel sind es 25 Prozent (20 Gramm verduns­tetes Wasser auf 80 Gramm getrock­netes Holz). Als Faustregel kann man sich also merken „Wassergehalt ist geringer als Holzfeuchte“.

 

Bildquelle: Michael Loeper/pixelio.de