Fassadendämmung – Segen oder Fluch?

Kaum eine Baumaßnahme ist soviel in der Kritik wie die nachträgliche Dämmung einer Außenwand, die sogenannte Außendämmung. Gerade aktuelle Ereignisse wie der Brand des Grenfell Tower in London befeuern die Diskussion um Risiken und Sinnhaftigkeit, häufig mit unsachlichen bzw. ungenauen Argumenten. Ich möchte daher in diesem Blog im Folgenden einige häufig auftretende Fragen aufgreifen und aus Sicht eines Energieberaters darauf antworten.
Frischer Wind in der Vor-Ort-Energieberatung: Ab Juli 2017 können die Ergebnisse der Vor-Ort-Beratung komprimiert und übersichtlich im einem Sanierungsfahrplan dargestellt und übergeben werden.
Bei der Inanspruchnahme von Fördermitteln durch KFW und BAFA wird in vielen Fällen die Durchführung eines „hydraulischen Abgleichs“ gefordert. Was ist darunter zu verstehen? Dafür sollte man sich zunächst das Heizungsnetz in einem typischen Wohngebäude vorstellen: Eine Heizungsanlage (zum Beispiel im Keller) versorgt Heizkörper in verschiedenen Teilen des Gebäudes, die sich in unterschiedlichen Zimmern befinden. Gedacht ist das Ganze so, dass im Normalbetrieb in allen Zimmern eine nahezu gleiche, angenehme Temperatur (etwa 20 Grad Celsius) erreicht wird. Die Anlage ist dann ausgeglichen. In der Praxis tritt jedoch häufig der Fall ein, dass nahe der Heizungsanlage befindliche Heizkörper „überversorgt“ werden – heißes Wasser strömt sehr schnell durch.
Eine wesentliches Hemmnis beim Einsatz naturnaher Dämmstoffe stellt die Befürchtung dar, dass diese Stoffe Ihre Gebrauchsfähigkeit nach längerer Zeit durch Durchfeuchtung, Verrottung usw. verlieren können. Dass diese Sorge bei richtiger Anwendung unbegründet ist, hat jetzt eine Langzeituntersuchung der Handwerkskammer Münster nachgewiesen. Im dortigen Demonstrationszentrum wurden verschiedene Dämmstoffe auf unterschiedliche Art und Weise verbaut, mit Messtechnik versehen und über einen Zeitraum von 11 Jahren beobachtet. Dabei konnte eine dauerhafte Funktionsfähigkeit belegt werden. Im Anschluss an den Versuch wurden die Bauteile geöffnet, auch hier ergaben sich keinerlei Beanstandungen.
Die KFW Förderbank fördert mit Ihren Programmen
Nein, Wände atmen grundsätzlich nicht. Ihren Ursprung hat diese bis heute immer noch weit verbreitete Vorstellung in einem Experiment aus den 1950er Jahren. Damals gelang es dem Chemiker Max von Pettenkofer, durch eine Ziegelwand hindurch eine Kerze auszublasen. Allerdings baute er dazu mittels eines abgedichteten Trichters einen erheblichen Überdruck auf, der nicht einmal bei starken Stürmen erreicht wird.
Lohnen sich neue Fenster in meinem Haus? Sollte ich Dach und Hauswände dämmen oder lieber nicht? Wie schnell erhalte ich das Geld für eine neue Heizung über die eingesparten Energiekosten wieder zurück? Welche Fördermittel kann ich dafür nutzen? Solche und ähnliche Fragen stellt sich irgendwann wahrscheinlich jeder Besitzer eines älteren Hauses, spätestens wenn Baumaßnahmen oder Reparaturen an der Heizungsanlage anstehen.