Broschüre zum konventionellen Energiepflanzenanbau - Durchblick oder Beschwichtigung?
Der konventionelle Energiepflanzenanbau steht von verschiedenen Seiten aus zunehmend unter Kritik. Nicht alle Punkte davon mögen immer berechtigt sein.
Der konventionelle Energiepflanzenanbau steht von verschiedenen Seiten aus zunehmend unter Kritik. Nicht alle Punkte davon mögen immer berechtigt sein.
Um den zeitlich schwankenden Strombedarf aus erneuerbaren Energien zu decken, ist es notwendig, verschiedene Kraftwerke auf Basis von Wind, Wasser, Sonne und Biomasse zusammenzuschalten. Das Ergebnis wird als Kombikraftwerk bezeichnet.
Seit dem 1. Januar 2011 kann gemäß der Richtlinie 2009/30/EG des Europäischen Parlaments die neue Ottokraftstoffsorte "E10" neben den bisherigen Sorten in Deutschland getankt werden. Dem fossilen Ottokraftstoff (Benzin) werden hier maximal 10 Volumenprozent zugesetzt. Das heißt konkret: 1 Liter Kraftstoff enthält 900 ml Benzin aus Erdölraffination und 100 ml Ethanol aus Biomasse.
Das Ölfördermaximum ("Peak oil") und der weltweite Klimawandel sind zwei Probleme, die nur zusammen angegangen werden können. Diese These vertritt Rob Hopkins in seinem Energiewende-Handbuch.
Die Internationale Energieagentur (IEA) benennt in ihrem jährlich erscheinenden "World Energy Outlook" erstmals einen endgültigen Förderhöhepunkt von Erdöl ("Peak Oil") für das Jahr 2006. Die in diesem Jahr geförderte Ölmenge wird demnach nie wieder erreicht werden. In der IEA haben sich 28 OECD-Länder zusammengeschlossen, um die Regierungsinteressen der größten „westlichen“ Energieverbraucherländer zu vertreten. Damit bestätigt die Organisation eine bereits 2007 von der Energy Watch Group vorgestellte Studie, die den Peak Oil im gleichen Jahr beziffert.
Das Umweltbundesamt (UBA) in Dessau legt im Rahmen des Forschungsprojekts "Bio-global" Vorschläge für Strategien und Kriterien zur nachhaltigen Biomasseerzeugung vor. "Die Nutzung von Bioenergie ist nur dann sinnvoll, wenn deutlich weniger Treibhausgase entstehen als bei fossilen Energieträgern und wenn keine Nachteile für die Umwelt auftreten“ erklärt Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes. Das UBA befürwortet daher die Bindung des Einsatzes von Biomassen an Nachhaltigkeitskriterien.
Der Rohstoff Palmöl, gepresst aus den Früchten der Ölpalme, steckt aufgrund seiner besonderen Eigenschaften – so schmilzt das Öl etwa bei Körpertemperatur, was das „auf der Zunge zergehen“ von Schokolade verursacht - in zahlreichen Nahrungsmitteln und Kosmetikartikeln. Daneben wird Palmöl zunehmend als Energieträger im stationären und mobilen Sektor weltweit eingesetzt.
Im Zusammenhang mit der energetischen Nutzung von Biomasse - insbesondere dem Anbau von Energiepflanzen - steht häufig die Diskussion um mögliche Nutzungskonkurrenzen. Kernpunkt der Problematik ist, dass potenzielle Nahrungsmittel entweder direkt einer energetischen Nutzung zugeführt (das heißt meistens im Klartext: verbrannt) werden bzw. entsprechende Ackerflächen umgenutzt werden. Der Slogan "Leerer Teller, voller Tank" bringt diese kritische Sichtweise überspitzt auf den Punkt.
Die Vergasung holzartiger Biomasse für Heiz- und Stromerzeugungszwecke ist schon seit einigen Jahren Stand der Technik. Jetzt wurde hier ein weiterer Fortschritt erzielt. Im Biomasse-Heizkraftwerk Güssing (Österreich) wurde im Rahmen eines Demonstrationsprojektes die Bereitstellung von Bio-SNG (synthethic natural gas) also ein Erdgasersatz, im Leistungsberich von 1 MW realisiert. Das Gas erfüllt nach einer entsprechenden Aufbereitung die Voraussetzungen um ins Erdgasnetz eingespeist zu werden
Untersuchungen des Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) zeigen, dass die ökologische Bewirtschaftung von Ackerland auf vielfältige Weise zum Klimaschutz beiträgt.